Gender Mainstreaming - Rechtliche Grundlagen - Ziele und Aufgaben von Gleichstellungsarbeit - Koordinationsbüro für Chancengleichheit - Universität Potsdam. Die normativen gleichstellungspolitischen Standards und juristischen Regelungen gegen die Geschlechterdiskriminierung und für die Gleichstellung der Geschlechter sind in der gesamten EU in vielen Bereichen zwar weitreichend und verbindlich, aber die Umsetzung liegt oftmals weit hinter den rechtlichen Standards und ist stark vom politischen Willen der Regierungen sowie von der politischen Kultur der einzelnen Länder abhängig. Gender Mainstreaming ist eine politische Strategie, die auf die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Entscheidungsprozessen zielt. Seit 1997 gilt Gender Mainstreaming als eine verbindliche Richtlinie für alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Die möglichen Auswirkungen auf die Geschlechterverhältnisse müssen dann bereits im Voraus und durchgängig im Prozessverlauf analysiert, beurteilt und in die weitere Entscheidungsfindung einbezogen werden. Abbau von Benachteiligungen (Diskriminierungen). [17] Zu den Rechtsgrundlagen zählen: „Aufgabe der Gemeinschaft ist es, durch die Errichtung eines Gemeinsamen Marktes und einer Wirtschafts- und Währungsunion sowie durch die Durchführung der in den Artikeln 3 und 4 genannten gemeinsamen Politiken und Maßnahmen in der ganzen Gemeinschaft […] die Gleichstellung von Männern und Frauen […] zu fördern.“. Zugleich zielt der Ansatz nicht nur auf Frauen – wie zuvor strategische Ansätze der Frauenpolitik –, sondern auf alle Geschlechter, d. h. auch auf Männer und non-binäre Geschlechter.[1][2][3]. Im Folgenden wird an drei Beispielen deutlich gemacht, warum die Umsetzung von GM auch einen Qualitätsgewinn darstellen kann. Gleichstellungspolitik gibt nicht vor, wie Menschen leben sollen. Federführend ist dabei seit 1991 die Stadtplanerin Eva Kail. Gender Mainstreaming und die herkömmliche Frauenpolitik sind zwei unterschiedliche, sich er-gänzende Strategien mit derselben Zielsetzung. Der Grundsatz des ‚Mainstreaming’ besagt, dass alle Bereiche der Politik einer geschlechtsbezogenen Bewertung unterzogen werden, um Chancengleichheit zu erreichen. Mit Satz 2 dieses Absatzes, der 1994 hinzugefügt wurde, wird der Staat ausdrücklich in die Pflicht genommen, aktiv tätig zu werden. Gender Mainstreaming bedeutet, das Ziel der Gleichstellung in allen Handlungsfeldern und bei allen Planungs-, Entscheidungs- und Umsetzungsschritten („Mainstreaming“) zu berücksichtigen. Mit Bezug auf die zentrale Formel der Pekinger Weltfrauenkonferenz von 1995 – „mainstreaming a gender perspective in all policies and programmes“[13] – kann Gender-Mainstreaming auch mit „umfassender Implementierung einer Gender-Perspektive“ übersetzt werden. Es wird erwartet, dass die konsequente Umsetzung des Gender-Mainstreaming-Gedankens in Europa noch einige Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird, da die Integration des Gleichstellungsziels in ganz normale Arbeitsroutinen anspruchsvoll sei: Es bedürfe der institutionellen Verankerung von Gender-Mainstreaming, um die Umsetzung zu organisieren, es bedürfe der Genderkompetenz sowohl der Leitung als auch der Mitarbeiter in einer Organisation, und es bedürfe geschlechtsdifferenzierter Daten. „Männerpolitik“ die einzusetzenden Instrumente, um der jeweiligen Benachteiligung entgegenzuwirken.[24]. [4] Gender-Mainstreaming bedeutet, die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Menschen aller Geschlechter bei allen Entscheidungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu berücksichtigen, um so die Gleichstellung durchzusetzen. Im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland heißt es: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Offizielles Ziel der EU-Politik „Gender Mainstreaming" ist ein umfassendes Instrument, die Gleichstellung von Mann und Frau auf allen gesellschaftlichen Ebenen durchzusetzen. Der Grundsatz des ‚Mainstreaming’ besagt, dass alle Bereiche der Politik einer geschlechtsbezogenen Bewertung unterzogen werden, um Chancengleichheit zu erreichen. Ab 2009 wurden Analysen und Prozesse des Gender Budgeting in Teilbereichen durchgeführt. mainstream „Hauptströmung“) bezeichnet die Strategie, ein Thema in den „Hauptstrom“ der Politik zu bringen. eine von tradierten Rollenmustern freie, selbstbestimmte Lebensgestaltung beider Geschlechter (echte Wahlfreiheit). Diese besteht u.a. Gender Mainstreaming ist eine Managementstrategie zur Beseitigung von Gleichstellungsdefiziten. Diese Form der Geschlechtlichkeit entsteht und verändert sich gesellschaftlich, also in der Interaktion zwischen Individuum, Gruppe und Gesellschaft. [16], So besteht die Aufgabe des Gender-Mainstreaming darin, den Blick weg von „den Frauen“ – also sogenannten „frauenspezifischen“ Problemen oder Politikfeldern – auf „die Geschlechter“ allgemein zu richten, damit eine geschlechtersensible Perspektive in alle sozio-politischen und wirtschaftlichen Bereiche integriert und damit eine Gleichstellung der Geschlechter von allen in allen Bereichen gefördert werden kann.[17]. Der Blick auf die Berücksichtigung aller Gender bei allen Maßnahmen und Programmen müsse zunächst geübt werden und auch bei den Fällen, bei denen unter Umständen genderspezifische Ausgangsbedingungen nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind, zum Ausgangspunkt der Entscheidungen gemacht werden. B. in der Jugendarbeit) oder Frauenförderstellen eingespart. Die Strategie zielt auf eine Gleichstellung der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen, um so dem Fortbestehen von Geschlechterungleichheit entgegenzuwirken. Alle, die sich für Gleichstellung und Gender Mainstreaming engagieren, sind immer wieder … Frauen und Männern ein gleichermaÃen selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Gender Mainstreaming ist eine relativ neue Strategie zur Erreichung eines alten Zieles: der Gleichstellung. Mit dieser Strategie sollen geschlechtsbezogene Gleichstellungspolitik gibt nicht vor, wie Menschen leben sollen. UN-Weltfrauenkonferenz in Nairobi diskutiert und zehn Jahre später auf der 4. Alle allgemeinen politischen Maßnahmen müssen auf ihre Auswirkungen auf die Gleichberechtigung überprüft werden. [13] Entsprechend wird Gender-Mainstreaming auch als Querschnittsaufgabe verstanden, die nicht nur einen bestimmten Bereich in einer Organisation anbelangt, etwa eine Gleichstellungsbeauftragte, sondern sich an alle Menschen in dieser Organisation richtet.[14]. Gender Mainstreaming ist ein Fachbegriff, der in der englischen Sprache neu entwickelt wurde. Margherita Zander, Luise Hartwig, Irma Jansen (Hrsg. Ohne einführende Schulung und ohne genderdifferenzierte Daten, so die Bundesministerien, würden Gender-Mainstreaming-Instrumente die Gefahr bergen, dass die Anwender Geschlechterverhältnisse nicht gründlich hinterfragen und analysieren, sondern stattdessen Stereotype und traditionelle Rollenerwartungen festgeschrieben werden. Barbara Stiegler sprach im Jahre 2000 von einem „Missbrauch“, wenn mit Verweis auf das Gender-Mainstreaming Frauenbeauftragte abgeschafft oder Frauenfördermittel gekürzt würden.[26]. Zugleich zielt der Ansatz nicht nur auf Frauen – wie zuvor strategische Ansätze der Frauenpolitik –, sondern auf alle Geschlechter, d. h. auch auf Männer und non-binäre Geschlechter. Der englische Ausdruck gender [.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}ˈdʒɛndɚ] bezeichnet das soziale oder psychologische Geschlecht einer Person im Unterschied zu ihrem biologischen Geschlecht (engl. Beitrag von Regina Frey und Mara Kuhl auf Gender Politik Online (Freie Universität Berlin), Report of the Economic and Social Council for 1997, GenderKompetenzZentrum Berlin zu den Aufgaben des Mainstreaming, Rezension in Querelles No. Da dies dem Ziel von Gender-Mainstreaming, der Gleichstellung der Geschlechter, zuwiderlaufe, sprechen Kritiker von einem Missbrauch der Strategie. Die Umsetzung des konzeptionell eher schwachen Instruments des Gender-Mainstreaming bleibt aber trotz seiner Festschreibung in der Europäischen Union weiterhin eine nationale Aufgabe, so dass die Implementierung von Gender-Mainstreaming international erhebliche Unterschiede aufweist. Frauen und Männer sollen ein selbstbestimmtes Leben führen können. " Im Gegensatz zu den historischen, impliziten Strategien wird Geschlechterpolitik mit diesem Ansatz offengelegt und damit explizit gemacht. Diese Seite wurde zuletzt am 28. Der Begriff setzte sich 1995 auf der vierten UN-Weltfrauenkonferenz in Peking durch. Trotzdem wurden unter Verweis auf Gender-Mainstreaming frauenspezifische Angebote (z. im europäischen Kontext und in der Privatwirtschaft auch von der Förderung von Chancengleichheit gesprochen. [15] Zu den von der EU als Strategie für die Jahre 2010 bis 2015 definierten Aufgaben des Gender-Mainstreamings gehört es, die Hindernisse zu beseitigen, die dazu führen, „dass die Wirtschaft ihr Potenzial nicht ausschöpfen kann und wertvolle Begabungen [der Frauen] ungenutzt bleiben“. Dieser Missbrauch diskreditiere Gender-Mainstreaming insbesondere in den Kreisen, die ebenfalls gleichstellungspolitische Interessen verfolgen. „Gender“ ist eine Rollenzuschreibung von außen, die häufig verinnerlicht wurde. So ließen sich trotz der Festschreibung von Gender-Mainstreaming als Leitlinie der EU-Politik in allen Ländern Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis, zwischen den Rechtsnormen und der Realität erkennen. Gender Mainstreaming ist eine relativ neue Strategie zur Erreichung eines alten Zieles: der Gleichstellung. [5] Der Begriff wurde erstmals 1985 auf der 3. Dies gilt für alle Regelungen, nicht nur solche mit einem ausdrücklichen Gleichstellungsziel, daher "Mainstreaming". Gender Mainstreaming besteht in der (Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung der Entscheidungsprozesse, mit dem Ziel, dass die an politischer Gestaltung beteiligten Akteurinnen und Akteure den Blickwinkel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und auf allen Ebenen einnehmen. Dies bedeutet in der Praxis eine erhöhte Integration von Frauen in den europäischen Arbeitsmarkt. Gender Mainstreaming - Ziele. Es handelt sich um eine mittels Kaderpolitik durchzusetzende Top-Down-Strategie zur „ politischen Geschlechtsumwandlung “, das heißt zur gezielten Verunsicherung der Geschlechtsidentität des … „Künftig soll schon bei der Formulierung der Ziele und Produkte die Strategie des Gender Mainstreaming / Gender Budgeting einbezogen werden. Statt der Gleichstellungsziele „Freiheit von Diskriminierung“, „gleiche Teilhabe“ und „echte Wahlfreiheit“[25] würden dann geschlechtliche Zuschreibungen festgeschrieben. Genderfit argumentieren!" Gertraude Krell, Renate Ortlieb, Barbara Sieben (Hrsg. 17/2005, querelles-net, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gender-Mainstreaming&oldid=211399860, „Creative Commons Attribution/Share Alike“, Aufstellung geschlechtsspezifischer Statistiken. UN-Weltfrauenkonferenz in Peking weiterentwickelt. prozesse, mit dem Ziel, dass die an politischer Gestal-tung beteiligten AkteurInnen den Blickwinkel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und auf allen Ebenen einnehmen.“2 Gender Mainstreaming nimmt in Abgrenzung zu beste-henden Frauenfördermaßnahmen explizit beide Ge-schlechter in den Blick und in die Pflicht. Bedingt durch eine tiefer zugrunde liegende sozioökonomische, politische und kulturelle Krise der liberalen Demokratien, erfahren in Europa teilweise fundamentalistische Anti-Gender-Bewegungen verstärkt Zulauf, die sich unter anderem gegen Gender-Mainstreaming und andere Formen der Geschlechterpolitik richten, die diese Bewegungen als bedrohliche „Gender-Ideologie“ sehen. Bei den Behörden der Europäischen Union werden für die Übersetzungen auch folgende Formulierungen verwendet: „geschlechtersensible Folgenabschätzung“, „gleichstellungsorientierte Politik“ oder „Gleichstellungspolitik“. Gender-Mainstreaming wird meist in öffentlichen Einrichtungen, z. April 2021 um 17:23 Uhr bearbeitet. Dabei fiel eine strukturelle Benachteiligung von Frauen auf. "Gender Mainstreaming" kann somit verstanden werden als eine umfassende Ausrichtung aller Arbeits- und Entscheidungsprozesse auf die gesellschaftliche Gleichstellung der Geschlechter. Gender-Mainstreaming wird oft mit „durchgängige Gleichstellungsorientierung“ übersetzt. gibt Es überhaupt Kriterien für Männlich und weiblich? 1.2 Ziele des Gender Mainstreaming-Ansatzes. Vertiefende Ausführungen was unter Chancengleichheit zu verstehen ist und wie die Begriffe Gleichstellung und Chancengleichheit zu einander stehen finden sie hier. Aufgaben und Ziele. Was ist Denn Geschlecht? ): Thomas Altgeld, Ulrike Maschewsky-Schneider, Monika Köster. Der Europarat definiert Gender Mainstreaming als „ (Re)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung politischer Prozesse mit dem Ziel, eine gleichstellungsorientierte Sichtweise in alle politischen Konzepte, auf allen Ebenen und in allen Phasen, durch alle an politischen Entscheidungen beteiligten Akteure und Akteurinnen einzubeziehen.“ Voraussetzung für die Umsetzung von Gender Mainstreaming ist, dass ein oder mehrere Gleichstellungsziele formuliert und verbindlich vorgegeben sind. Dezentrale Gleichstellungsbeauftragte. Gender Mainstreaming ist in erster Linie als eine langfristig wirkende Strategie zu verstehen, mit der versucht wird, Ziele zu erreichen, und nicht als Selbstzweck – oder Ziel an sich – zu verstehen. Mit dieser einführenden Betrachtung soll ein Grundverständnis für die Entwicklung der Gender Mainstreaming Methode gelegt werden. Vielmehr können geschlechtsspezifische Angebote aufgrund von Analysen im Rahmen von Gender-Mainstreaming als notwendig erachtet werden. Mit Blick auf die realpolitische Ebene wird des Weiteren bemängelt, dass es sich bei der Verankerung von Gender-Mainstreaming in Gesetzes- oder Verfassungstexten meist lediglich um soft laws handelt, die im Gegensatz zu zielgerichteten Frauen-/Gleichstellungspolitiken konzeptionell unklar blieben und meist keine einklagbaren Leitlinien seien. B. in einem Unternehmen) richtet.[8][9]. Team Koordinationsbüro. Dabei stehen neue Instrumente sowie klassische Frauenförderungsmaßnahmen zur Verfügung. Direkt zur Navigation. 2 Ziele des Gender Mainstreaming und einer Gleichstellungspolitik Ziel von Gleichstellungspolitik ist nicht Ergebnisgleichheit im Sinne von „Mäd-chen und Frauen tun und erreichen das, was Jungen und Männer tun“. B. die Gleichstellungsbeauftragten in einem Unternehmen), wohingegen Gender-Mainstreaming sich als Aufgabe an alle Beteiligten (z. Beide Geschlechter sollen dabei die gleichen Chancen erhalten. Die Journalisten René Pfister im Magazin Der Spiegel[27] und Volker Zastrow in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung[28] setzten Gender-Mainstreaming mit „Umerziehungsmaßnahmen“ gleich. Rollenverteilungen, die zu einer höheren Belastung oder sonstigen Nachteilen für ein Geschlecht führen, dürfen durch staatliche MaÃnahmen nicht verfestigt werden. Gender Mainstreaming fragt dabei nach den gesellschaftlichen Ursachen von Unterschieden und Unterscheidungen. Zentrale Gleichstellungsbeauftragte. [18] Insbesondere wird dabei auch „frauengerechtes Wohnen“ nach Kriterien der Sicherheit (etwa Sicht- und Rufkontakt zu Kinderspielzonen und in den Hauseingangsbereichen) und der Alltagstauglichkeit (etwa Vorhandensein kombinierter Kinderwagen- und Fahrradabstellräume) bemessen. Ziel von Gender Mainstreaming ist eine geschlechtergerechte Gesellschaft mit gleichen gesellschaftlichen Strukturen, Start- und Rahmenbedingungen. Flexibilisierung der Geschlechter: Die Entwicklung führt weg vom biologischen Geschlecht „sex“, hin zu dem kulturell-konstruierten „gender“. Gender-Mainstreaming- Begriffsfindung in einer Organisation und Zielsetzung Gender Mainstreaming (GM) ist eine Strategie zur Durchsetzung von tatsächlicher Gleichstellung der Geschlechter.